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Haustiere

Hunde Katzen Pferde

Produktbeschreibung

Gebrauchsinformation

Bezeichnung des Tierarzneimittels:
NARKETAN 100 mg/ml
Injektionslösung für Pferde, Hunde und Katzen
Ketamin (als Ketaminhydrochlorid)

Anwendungsgebiet(e):
Zur Kurznarkose bei Pferd, Hund und Katze für diagnostische und kleinere operative Eingriffe und schmerzhafte Behandlungen wie: Untersuchung unruhiger, aufgeregter oder aggressiver Tiere, Röntgendiagnostik,Abszeßspaltung, Fremdkörperentfernung, Eingriffe in die Mundhöhle, an Gesicht und Ohr, Zahnreinigung, Zahnextraktion, Krallenentfernung, Scheren, Punktionen, Wundversorgung, Verbandwechsel, Gipsverband (Reposition von Frakturen).
Bei Pferd und Hund ist Ketamin auch zur Kurznarkose nur in Kombination mit anderen Sedativa, Injektions- und Inhalationsnarkotika anzuwenden.
Für chirurgische Eingriffe und Operationen im viszeralen Bereich ist eine Kombination mit Sedativa, Injektions- und Inhalationsnarkotika notwendig.

Zieltierart(en):
Pferd, Hund, Katze

Genehmigungsdatum der Packungsbeilage
September 2017

Weitere Angaben:
Packungsgrößen:
Injektionsflasche zu 10 ml
Injektionsflasche zu 50 ml
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. 


 

Zusammensetzung

Wirkstoff(e) und sonstige Bestandteile:
1 ml Injektionslösung enthält:
Wirkstoff: 100,00 mg Ketamin (als Ketaminhydrochlorid)

Sonstige Bestandteile, deren Kenntnis für eine zweckgemäße Verabreichung des Mittels erforderlich ist:
Benzethoniumchlorid 0,10 mg, Natriumedetat 0,10 mg

Gegenanzeigen:
Dekompensierte Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, Leber- und Nierenerkrankungen, Eklampsie und Präeklampsie, Glaukom, Epilepsie, Vorliegen eines Schädel-Hirn-Traumas, Einsatz zur Myelographie. Bei Eingriffen an den oberen Luftwegen ohne gleichzeitige Gabe eines Muskelrelaxans. Verwendung als Monoanästhetikum bei Hund und Pferd. Anwendung am unsedierten Pferd.

Nebenwirkungen:
Es entwickelt sich eine dosisabhängige Atemdepression, die insbesondere bei Katzen zum zum Atemstillstand führen kann. Bei Kombination mit Tierarzneimitteln, die atemdepressiv wirkende Wirkstoffe enthalten, wie z. B. Xylazin, wird die Atemdepression verstärkt.
Weitere Nebenwirkungen: Erhöhung der Herzfrequenz. Anstieg des Blutdrucks, der eine Steigerung der Blutungsneigung zur Folge haben kann. Verstärkung der Salivation.
Geöffnete Augen, Mydriasis, Nystagmus (Augenzittern). Gesteigerte Empfindlichkeit während der Anästhesie, in der Aufwach- und Erholungsphase besonders gegenüber akustischen Reizen. Erhöhter Skelettmuskeltonus. Es kann zu postnarkotischen Erregungszuständen kommen, die mit Hyperreflexie und Lautäußerungen verbunden sein können.

Falls Sie Nebenwirkungen, insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, oder falls Sie vermuten, dass das Tier te Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.


 

Anwendung

Dosierung für jede Tierart, Art und Dauer der Anwendung:
Die Reaktion auf NARKETAN kann unterschiedlich sein und die Dosierung sollte demnach dem einzelnen Patienten individuell angepasst werden.
Zur intravenösen und intramuskulären Injektion.

Pferd:
NARKETAN ist beim Pferd nur nach sedativer Prämedikation anzuwenden.
2 ml / 100 kg KGW (= 2 mg / kg) schnell intravenös
Prämedikation z.B.: Acepromazin 0,1 mg / kg KGW i.m., danach Guaifenesin 90-120 mg / kg KGW i.v. oder Xylazin 0,4-0,6 mg / kg KGW i.v., danach Guaifenesin 90-120 mg / kg KGW i.v.
Nach sedativer Prämedikation mit Acepromazin resp. Xylazin wird Guaifenesin infundiert, bis das Pferd erste Anzeichen der Relaxation zeigt. Guaifenesin führt dabei zu einer Verlängerung der Wirkung und zum sanfteren Erwachen. Darauf erfolgt die schnelle i.v. Inj. von NARKETAN.
Zur Verlängerung der Wirkung kann NARKETAN in gleicher Dosis i.v. nachgegeben werden.

Hund:
NARKETAN ist beim Hund nur in Kombination mit anderen Sedativa, Injektions- oder Inhalationsnarkotika zu verwenden.
0,05-0,1 ml / kg KGW i.m. (= 5-10 mg / kg)
0,02 ml / kg KGW i.v. (= 2 mg / kg)
NARKETAN kann beim Hund zur Vertiefung einer Sedation oder einer Neuroleptanalgesie verwendet werden. Zur Verhinderung einer Salivation ist eine Atropinisierung (0,05 mg / kg KGW) indiziert.
Anästhesiebeispiel: Atropin 0,05 mg / kg KGW i.m., i.v. zusammen mit Xylazin 2,0 mg/kg
KGW i.m. nach deren Wirkungseintritt NARKETAN 0,05-0,1 ml/kg KGW i.m. oder 0,02 ml/ kg KGW i.v.
Eine Verlängerung der Anästhesie durch Nachinjektion von NARKETAN (nach Wirkung) ist möglich.

Katze:
Monoanästhesie 0,2-0,4 ml / kg KGW i.m. (= 20-40 mg / kg) je nach Schwere des Eingriffs.
Obwohl bei der Katze eine Monoanästhesie mit NARKETAN möglich ist, lassen sich unerwünschte Nebenwirkungen durch Kombinationen mit anderen Substanzen, z.B. Xylazin weitgehend verhindern. Zur Verhinderung einer Salivation ist eine Atropinisierung (0,025- 0,05 mg / kg KGW sc. oder i.m.) indiziert.
Anästhesiebeispiel z.B.: Atropin 0,025-0,05 mg / kg KGW sc. oder i.m. zusammen mit Xylazin 2,0 mg / kg KGW i.m. nach deren Wirkungseintritt NARKETAN 0,06-0,1 ml / kg KGW i.m. (= 6-10 mg / kg KGW).

Hinweise für die richtige Anwendung:
Siehe Art der Anwendung.

Wartezeit:
Pferd:
Essbare Gewebe: 0 Tage
Milch: 0 Tage 

Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 25 °C lagern. Haltbarkeit nach Anbruch des Behältnisses: 28 Tage Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren. Das Arzneimittel nach Ablauf des auf dem Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen Verfalldatums nicht mehr verwenden.

Besondere Warnhinweise:
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Um ein Austrocknen der Kornea durch Offenbleiben der Augen zu vermeiden, sind geeignete Gegenmaßnahmen (Augentropfen oder -salbe) zu ergreifen. Atropinprämedikation (0,025 - 0,05 mg/kg KG) ist zu empfehlen bei: Eingriffen am Auge oder im Larynxbereich, gleichzeitiger Anwendung von salivationsanregenden Mitteln und endotrachealer Intubation. Während der Anästhesie und in der Erholungsphase muss unbedingt Ruhe eingehalten werden, um die Auslösung von Erregungserscheinungen zu vermeiden. Ketamin überwindet die Plazentarschranke.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Keine Angaben.  

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
Die Kombination mit Sedativa, Xylazin, Neuroleptika, Morphinanaloga, Injektions- oder Inhalationsnarkotika kann die durch NARKETAN induzierte Analgesie und Anästhesie vertiefen und Exzitationserscheinungen verhindern. Bei diesen Kombinationen ist die stärkere Kreislauf- und Atemdepression zu beachten. Die Kombination mit Neuroleptika setzt zusätzlich die Muskelkontraktilität herab. Durch Prämedikation mit Atropin wird die Ketamin-induzierte Salivation unterdrückt. Vermischungen mit Barbituraten in einer Mischspritze sind wegen möglicher Inkompatibilitäten zu vermeiden. Möglicherweise verstärken sich Ketamin und Schilddrüsenhormone in ihrem blutdruck- und herzfrequenzsteigernden Effekt.

Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich:
Hohe Dosen von Ketamin können, insbesondere wenn sie i.v. verabreicht werden, Herz-Kreislauf-Schwäche hervorrufen. Bei Überdosierung können sich vor allem beim Hund Krämpfe zeigen. Auch Atemlähmung und Herzarrhythmie sind möglich. Die Wirkung von Ketamin soll teilweise mit Yohimbin antagonisierbar sein.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung von nicht verwendetem Arzneimittel oder von Abfallmaterialen, sofern erforderlich:
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.


 

Zulassung / Hersteller

Name und Anschrift des Zulassungsinhabers und wenn unterschiedlich des Herstellers, der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist 

Zulassungsinhaber:
Vetoquinol GmbH
Reichenbachstr. 1
D-85737 Ismaning

Für die Chargenfreigabe verantwortlicher Hersteller:
Vetoquinol S.A.
Magny-Vernois, 70200 Lure
Frankreich